INSTITUT FÜR

SOZIALWISSENSCHAFTEN


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Europäische Wirtschaft I

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Beschreibung

Die Europäische Union besteht (noch) aus 28 sehr unterschiedlichen Mitgliedstaaten. Lange Zeit fiel dies nicht besonders ins Gewicht, weil die Integration die jeweils nationale Ausgestaltung des Sozialstaats und des Wirtschaftsmodells nicht berührte. Doch spätestens mit dem Vertrag von Maastricht und der Euroeinführung hat sich dies geändert – eine immer engere Union verlangt Anpassungen in Kernbereichen der nationalen Sozial- und Wirtschaftspolitik. Am deutlichsten sichtbar ist dies in der Eurokrise geworden. Um die politischen Spannungen zu erlären, die aus der Integration unterschiedlicher Volkswirtschaften resultieren, muss ver-standen werden, worin sich die Mitgliedstaaten unterscheiden. Dazu bietet sich der „Spielarten des Kapitalismus“-Ansatz (VoC = Varieties of Capitalism) besonders an. Mit ihm werden wir uns in diesem Seminar ausführlich beschäftigen.

Kaum ein anderer Zweig der Vergleichenden Politikwissenschaft hat sich in den letzten Jahren so dynamisch entwickelt wie die Forschung zu verschiedenen Kapitalismusvarianten. Die grundlegende Einsicht dieser Perspektive ist, dass es mehr als eine Ausprägung des Kapitalismus gibt und dass diese durch unterschiedliche (nationale) Institutionen geformt werden. In der Veranstaltung wird erläutert, worin sich Kapitalismustypen unterscheiden, welche Modelle es gibt und wie diese historisch entstanden sind. Indem Kernelemente der verschiedenen Spielarten identifiziert werden, lassen sich Veränderungsprozesse analysieren, die zu einer Konvergenz auf ein Modell führen oder neue Mischformen hervorbringen könnten. Die Einsichten dieses Forschungsstrangs vermitteln ein eigenes Verständnis der europäischer Integration und der Eurokrise.

In dieser Veranstaltung werden drei Lernziele verfolgt: Erstens lernen Sie ein Analyseraster zum Verständnis von Gegenwartsgesellschaften in der Europäischen Union kennen, das sich als besonders produktiv erwiesen hat. Zweitens können Sie sich mit unterschiedlichen Para-digmen der Vergleichenden Kapitalismusforschung vertraut machen, die die VoC-Perspektive kritisieren und erweitern. Drittens wird in der Veranstaltung deutlich, wie eine analytische Perspektive zur Neuinterpretation von scheinbar bekannten Zusammenhängen führt. So haben Autoren der VoC-Schule teilweise verblüffende Querverbindungen zwischen Kapitalismustypen einerseits sowie Wohlfahrtsstaaten, Scheidungsraten oder dem Regierungssystem andererseits hergestellt

Weitere Angaben

Ort: 15/134
Zeiten: Mi. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Mittwoch, 25.10.2017 10:00 - 12:00, Ort: 15/134
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Europäische Studien > Bachelor-Studiengang > Hauptfach Sozialwissenschaften (PO 2010/11) > Vertiefung
  • Sozialwissenschaften > Bachelor Sozialwissenschaften

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