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Empirisches Forschungsprojekt: Erfahrungen von Migrant*innen und Asylsuchenden mit kommunalen Behörden in Osnabrück

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Dozenten

Beschreibung

In den letzten Monaten wurde mehrmals gegen die Ausländerbehörde Osnabrück demonstriert. Im Aufruf zur vierten Demonstration vom März 2023 heißt es: „Vor wenigen Tagen hat die Ausländerbehörde die Abschiebung von unserem Freund Navid angeordnet und die Polizei hat sie gehorsam umgesetzt. Navid wurde aus der psychiatrischen Klinik #AMEOS abgeholt, gegen seinen Willen verschleppt und abgeschoben. #Osnabrück ist und bleibt eine eiskalte #Abschiebestadt, daran ändert auch das beste Stadtmarketing der Welt nichts.“ Auf Google lesen sich die Rezensionen ebenfalls überwiegend kritisch. Eine Person vergibt 0 von 5 Sternen aufgrund folgender Erfahrung: „Jedes mal verlasse ich die Behörde mit dem Gefühl mich schämen zu müssen das ich ausländer bin.“
Was ist los in Osnabrück? Sind die Mitarbeitenden in der Ausländerbehörde besonders unfreundlich, rassistisch und hartherzig? Liegt es an Personalengpässen oder hoher Arbeitsbelastung? Was können Ausländerbehörden überhaupt entscheiden? Und: Können sie überhaupt eine „Willkommenskultur“ praktizieren?

In einem von Studierenden (Catalina Fipper, Johanna Keller, Louis Klausnitzer, Hannah Werle) und der Dozentin (Helen Schwenken) gemeinsam vorbereiteten Forschungsseminar wollen wir uns im Sommersemester 2023 mit den Erfahrungen von Menschen mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft mit kommunalen Behörden in Osnabrück beschäftigen. Im Mittelpunkt soll dabei die Perspektive verschiedener Migrant*innengruppen stehen, die im Rahmen der Beantragung eines Aufenthaltstitels in Kontakt mit kommunalen Behörden treten müssen oder die ihre Einbürgerung beantragen. Wir möchten herausfinden, wie Betroffene die Arbeitsweise der Behörden erleben und ob es Unterschiede es zwischen verschiedenen Gruppen von Migrant*innen gibt in Bezug auf die Länge der Bearbeitung, Diskriminierungserfahrungen oder Gesprächssituationen.

Wir werden verschiedene Arbeitsgruppen mit je unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten innerhalb des Seminars bilden. Zur theoretischen Grundlage werden wird uns mit Studien zu Ausländerbehörden sowie Erfahrungen von Migrant*innen mit Behörden sowie rechts- und organisationssoziologischen Grundlagen befassen.

Wie das Forschungsvorhaben genau umgesetzt wird, soll mit der Seminargruppe zu Beginn des Semesters erarbeitet werden.

Im Fokus des Seminars steht zudem die Auseinandersetzung mit Wissenschaftskommunikation. Sollte die Forschungsgruppe relevante Erkenntnisse erarbeiten können, ist die Planung einer öffentlichen Veranstaltung oder eines Pressegesprächs denkbar.

Ein wichtiger Referenztext:
Eule, Tobias G. 2016. Inside Immigration Law: Migration Management and Policy Application in Germany. London New York: Routledge.

Weitere Angaben

Ort: 15/133
Zeiten: Di. 12:00 - 14:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Dienstag, 11.04.2023 12:00 - 14:00, Ort: 15/133
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 3 (PO 2022-2): Methoden und Methodologien in der Migrationsforschung
  • Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 6 (PO 2022-2): Empirisches Forschungsprojekt sowie freier Wahlbereich
  • Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 3: Methoden
  • Sozialwissenschaften > Master Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) > Modul 6: Migrationsforschung in der disziplinären Vertiefung

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